Wir entschließen uns die oftmals überfüllte Stadt Lissabon mit dem Bus (30 min Fahrtzeit) zu besuchen. Denn laut Recherche scheint sich die Stadt noch nicht sonderlich für Fahrradfahrer eingesetzt zu haben. Es führt kein sicherer Weg vom Campingplatz in die Stadt, dafür sehen wir aber in Lissabon selbst unzählige eRoller und TukTuks… die die Touristen für 50,-€ in die engen Gassen der Stadt bringen. Wir sind dann doch lieber zu Fuß unterwegs und gehen erst einmal so richtig gut vegetarisch essen.
Das indische Restaurant Veganapati ist direkt im Zentrum, nahe der Endstation, an der wir aussteigen. Wir bestellen die Karte rauf und runter. Für die Kinder die Süsskartoffelpommes mit Rotebeete-Dip. Für mich den Salat und das beste Quinoa-Gericht das ich je hatte... mit Minze. Ralf bestellt ein Linsengericht mit Zucchini-Nudeln. Dazu vorzügliche goldene Milch, frisch zubereitete Smoothies und Mango-Lassis. Ein Traum für jeden Gourmet-Fan, insbesondere der indischen Küche. Das Essen ist so frisch, als ob es direkt aus dem Garten kommt und eine echte Augenweide. Wir sind begeistert. Ganz zu schweigen von dem Ambiente..
Frisch gestärkt geht es weiter Richtung Wasser. Wir überqueren den großen Platz im Zentrum Lissabons und bewundern die Bauwerke. Die Gebäude und der riesige zugepflasterte sind auf ihre Weise beeindruckend - doch vor allem "unnatürlich" und so brennt die Sonne schonungslos mit voller Kraft auf uns...
Wir gehen entlang des Wassers und steuern zielstrebig auf die nächste Grünfläche mit einem schattenspendenden Baum zu. Erst mal Wasser trinken und kurz verweilen.
An der Promenade entdecke ich noch einen Künstler, der seine Aquarell-Bilder mit wunderschönen Lissabon-Motiven verkauft. Den Rabatt für ein zweites Bild nehme ich nicht an und bezahle ihm den vollen Preis.
Ich mag diese Spar-Mentalität nicht. Sie ist die Ursache von so vielem Übel auf unserer Welt. Lasst uns in Fülle leben uns gegenseitig fördern und etwas gönnen, denke ich mir. Hören wir endlich auf die sparfuchsgetrimmten Werbekampagnen etc. zu hören und reinzufallen, am Ende sparst du nur an dir selbst oder an jemanden anderem, der das mit Sicherheit nicht verdient hat.* Auf dem Weg entdecken wir diese riesige zweigeteilte Markthalle. Die traditionelle Markthalle im rechten Flügel mit Gemüse und Obst hatte leider am Nachmittag schon geschlossen. Der Laden- & Gastronomiebereich hingegen hat durchgehend geöffnet.
Während ich den Bioladen dort besuche, essen Hannah und Raphael mit Ralf zusammen eine Waffel und Pancakes. Ich entdecke hier leckere Zimtbrötchen aus Eicheln. Und lustigerweise verkaufen sie hier auch Naturata Nudeln... aus Deutschland, hergestellt in Italien?! Hier einige Eindrücke, wie " Das beste aus Lissabon unter einem Dach" in der TimeOut Markthalle aussieht:
https://www.timeoutmarket.com/lisboa/en/concept/ Das Angebot ist beinah schon erschlagend. Die Musik ungewöhnlich laut... daher gehen wir schnell wieder hinaus und verweilen gemütlich am Platz direkt neben der TimeOut Markthalle auf ein Glas Wein, während die Kinder eine gigantische Palme besteigen.
* Es gibt dazu auch zahlreiche Quellen, die belegen, dass Sparen uns nicht weiterbringt. Wir brauchen Fülle, um zu wachsen (man denke an die Bedürfnispyramide oder auch an die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft) oder anders ausgedrückt: Alles braucht "Segen" (Geld, Wasser, Vertrauen), um sich "gesegnet" entwickeln zu können.
Man könnte auch in die Länder schauen, die der Sparpolitik zum Opfer gefallen sind oder die zahlreichen Schicksale der Armen einmal genauer unter die Lupe nehmen. Dazu gibt es z.B. auch umfangreiche Informationen in den Büchern über Grundeinkommen zu lesen. Buchtipp: Utopien für Realisten - jetzt beim lokalen Händler kaufen: https://www.lchoice.de https://www.mein-grundeinkommen.de/buch Tomorrow - die Welt ist voller Lösungen https://www.tomorrow-derfilm.de/ Die Ökonomie des Glücks: http://www.filmstarts.de/kritiken/192175.html https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Veranstaltungen/2010/Schachtschneider_zu_Bahro_101116.pdf https://www.youtube.com/watch?v=DfGs2Y5WJ14 https://oonas-welt.de/2019/01/14/019-die-welt-der-fraktale-schneeballsystem-oder-ein-weg-hin-zu-einer-oekonomie-der-verbundenheit/ http://www.gewaltfrei-geschenkt.info/schenkoekonomie/ Wer Lust hat kann sich auch einmal intensiv mit der Blume des Lebens beschäftigen. Auch sie steht für den ewigen Kreislauf, indem alles miteinander verbunden ist und der Schenkkreislauf kann ebenso funktionieren. (Für passende Seitentipps bin ich sehr dankbar.) Zum Schluss hier noch ein paar Eindrücke des Tages:
Gegen Abend finden wir zufällig ein tolles Restaurant an der Bushaltestelle, die wir für die Rückfahrt angesteuert haben. Es heißt Zanzibar und ist schick, dennoch fühlen wir uns mit den Kindern willkommen. Es gibt gefiltertes Wasser aus Glasflaschen - von „j class, 100% local“) und handgemachtes, leckeres, frisches Essen. Ein wirklich gelungener Abschluss :-D
Wir schaffen es gerade so uns in den Bus zu retten, bevor er losfährt. Kurz darauf schlafen die Kinder im Bus ein. Schlafend wasche ich ihre Füße, ziehe sie um und trage sie ins Bett.